Fußbäder
Die Fußbäder können als die wohl unkomplizierteste Form der Kneippschen Teilbäder angesehen werden. Die Füße in ein Becken oder einen Eimer zu stellen, ist bedeutend naheliegender und bequemer als die Durchführung der Armbäder, weshalb Fußbäder öfter angewendet werden. Sie sind auch deshalb so wichtig, weil sie in unserer kopflastigen Welt den Fokus zwischendurch auf den vernachlässigten Pol richten. In der Regel sind die Füße der Körperteil, welcher am wenigsten Zuwendung bekommt.
Sie tragen zwar den ganzen Tag das ganze Lebendgewicht in der weiten Welt umher, erhalten für diese Leistung aber kaum Anerkennung und Zuwendung. Erst wenn sie brennen oder stinken, richten viele Menschen ihre Aufmerksamkeit ganz nach unten. Dass diese Vernachlässigung unangebracht ist, wissen wir von der Fußreflexzonenmassage her. Sie zeigt deutlich auf, wie bedeutsam unsere Füße auch fernab von ihrer Funktion als Gehirninstrumente sind. Alle Körperteile und Organe spiegeln sich in der Fußsohle: Jeder Bereich ist mit einem Teil des Körpers energetisch verbunden. Die Zehen entsprechen dem Kopfbereich, die große Zehe speziell dem Gehirn, der Herzpunkt befindet sich am Innenrand des linken Ballens, die Fersengegend entspricht dem Darm und so weiter. Die Massage der Reflexzonen an den Füßen zur Krankheitsvorbeugung in altes Menschheitswissen. In Indonesien beispielsweise ist das gegenseitige Massieren der Füße ein traditioneller Brauch, welcher im familiären Rahmen regelmäßig gepflegt wird. Die Aktivierung der Fußzonen ist also für die Gesundheit des ganzen Menschen von großer Bedeutung. Fußbäder sind eine der möglichen Formen, mit diesen bedeutsamen Reflexzonen in Kontakt zu treten. Weil die Füße aus energetisch-ayurvedischer Sicht dem Wasserelement zugehörig sind, verstärkt sich der Effekt des von außen beigefügten Wassers noch.
Das kalte Fußbad war zu Pfarrer Kneipps Zeiten sehr wichtig, heute hat das Wassertreten einen Teil der Funktionen übernommen, weil für die beabsichtigte Anregung der Zirkulation eine bessere Wirkung erzielt werden kann. Bedeutsam und auch ratsam ist es aber weiterhin für Menschen, die nicht so gut gehen können.